Seminarleitende im Interview - Dr. Holm von Egidy

 
 

Für unsere Interviewreihe im Rahmen des Metaforum SommerCamp 2024 haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:

  • Angenommen, Dein/Euer Seminar hat schon stattgefunden, und die Teilnehmenden haben davon viel mitnehmen können – worüber würdest Du Dich/würdet Ihr Euch am meisten freuen?

  • Was denkst Du/Was denkt Ihr, welche Umsetzungsimpulse können durch Dein/Euer Seminar von den Teilnehmenden mitgenommen werden?

  • Welche Einsichten oder Unterschiedsbildungen lassen sich aus Deinem/Eurem Seminar mitnehmen? 

  • Welches „neue Lernen“ könnte gefördert werden? 

Im aktuellen Newsletter erzählt Dr. Holm von Egidy davon, dass Abgrenzung und Beziehung dasselbe ist und wie sehr Grenzen wunderbar wirken können: Verbindung mit anderen und vollständig sein. In seinem Seminar «Trauma-Aufstellungen mit Hintergrund SySt®» arbeitet er mit den Teilnehmenden an Unterschieden, die einen Unterschied machen – und dies über die Aufstellungsarbeit sehr erlebnisorientiert.

Angenommen, Dein Seminar hat schon stattgefunden, und die Teilnehmenden haben davon viel mitnehmen können – worüber würdest Du Dich am meisten freuen?

Wenn sie ein neues Verständnis von Abgrenzung mitnehmen: dass Abgrenzung und Beziehung dasselbe ist, nämlich getrennt und verbunden sein in Einem.

Wenn sie sich etwas leichter fühlen, Schweres zurückgelassen haben.

Wenn für sie Vergangenes mehr vergangen und dafür Gegenwart mehr gegenwärtig sein kann. Und gesehen wird, wie das mit Trauma-Verabschiedung zu tun hat.

Was denkst Du, welche Umsetzungsimpulse können durch Dein von den Teilnehmenden mitgenommen werden?

Die wunderbare Wirkung von Grenzen!

Grenzen ermöglichen so viel: Verbindung mit anderen und vollständig sein in sich selbst. Dafür gibt es viele praktische Hinweise und erlebte Erfahrungen.

Welche Einsichten oder Unterschiedsbildungen lassen sich aus Deinem Seminar mitnehmen?

Es kommt auf Unterscheidungsbildung an: Unterscheidungen, die einen Unterschied machen - das ist Abgrenzung.

In dieser Aufstellungsarbeit werden Unterscheidungen aufgestellt.

So schaut man weniger auf das Problem oder die Lösung, sondern mehr auf den inneren Saboteur, der die Lösung nicht will oder nicht haben darf. Man erkennt, dass es oft elementare Bedürfnisse hinter dem inneren Saboteur gibt, die mit Traumata in Zusammenhang stehen. Die Lösung läuft dann über das Vollziehen von Abgrenzung, die häufig unbewusst verweigert wurde.

Welches „neue Lernen“ könnte gefördert werden?

Eher altes Lernen im Sinne der alten Griechen: "Unterrichten heißt nicht einen Eimer füllen, sondern ein Feuer anzünden." Und dazu etwas "Inkompentenzkompensationskompetenz" (Odo Marquard).

Weitere Interviews findest Du in unserem Journal.