Trauma-Aufstellungen mit Hintergrund SySt®


Konsens besteht inzwischen, dass ungeheilte Traumata eine starke Auswirkung auf uns haben. Die Bewältigung von Traumata führt oft zu einer großen Steigerung an Lebensqualität. Auch in der Arbeit mit Systemischen Aufstellungen werden Traumata sichtbar.

Die Teilnehmenden lernen in diesem Seminar, einen Blick für belastende Themen mit Trauma-Hintergrund zu bekommen. Es wird ein einfaches Modell vorgestellt, das Klient*innen hilft, einen Weg zur Lösung vom Trauma zu finden. Dieses Modell wird für die Aufstellungsarbeit verwendet und beinhaltet eine Reihe wirkungsvoller Interventionen.

In diesem Modell wird angenommen, dass wir einen eigenen, inneren Raum haben, für den wir als Erwachsene selber verantwortlich sind. Wir sind unterschieden von anderen, haben also eine Grenze. Die Grenze schützt uns, und verbindet uns mit der Umwelt und anderen Menschen. Traumata stellen sich als massive Grenzverletzungen dar, die dazu führten, dass wir von unserer Lebendigkeit und unserem Potential getrennt wurden. Das Ereignis des Traumas wird zum Introjekt und lädt dazu ein, für eine Fake-Identität bereit zu stehen.

Zur Lösung ergibt sich ein Strukturbild, das die Grundlagen der Strukturaufstellung verwendet, und dazu besonders auf die Doppelbelichtung von innerem und äußerem Raum wert legt. Außerhalb wird auch die Vergangenheit gesehen, und so werden in dieser Arbeit Traumata nicht integriert, sondern verabschiedet. Die Idee ist, dass wir vollständig sind ohne das Trauma. Integriert wird aber statt dessen das, was durch Traumata häufig abgespalten und verdrängt wird: die Seinsmöglichkeiten, die durch das Trauma ausgeschlossen wurden und das Potential, das wir haben (das Selbst).
Das Trauma wird nicht mit Menschen dargestellt, sondern mit einem Stuhl, so dass eine Retraumatisierung durch Konfrontation vermieden wird.

Die systemische Erweiterung besteht naheliegender Weise darin, dass auch transgenerationale Traumata von Vorfahren häufig eine Rolle spielen. Die Muster der Trauma-Übernahmen wiederholen sich dann wiederum auch in Partnerschaften.

Eine ganze Reihe von Interventionen ermöglichen einen sehr wirkungsvollen Lösungsprozess. Diese werden im Seminar vorgestellt und eingeübt. So wird den Klient:innen ermöglicht, die traumatische Belastung hinter sich zu lassen.

Das Seminar erweitert die Fähigkeiten der Teilnehmer:innen in Aufstellungen auch sogenannte heikle Themen einzubeziehen. Sehr viel Wert wird auf die Bedeutung von Schutz gelegt.

Die Fortbildung bereichert den Werkzeugkoffer der Aufsteller:innen. Sie gibt wertvolle Blickweisen und Interventionen an die Hand, die jede:r gut in die eigene Praxis übernehmen kann. Eine neue Sicht auf das das, was wirkt.

Datum:

22.07. - 26.07.2024

Investition:

1.395 Euro


Dr. Holm von Egidy

Systemische Strukturaufstellungen®, Systemische Selbstintergration® nach Ero Langlotz, Heilpraktiker (Psychotherapie), Ausbilder, Coach, Supervisor


Inhalte

  • Lösungsfokussierte Haltung bei Traumata

  • Basis-Modell der Person: eigener Raum, Grenze, Selbst. Lösungswege, die sich aus dieser Landkarte ergeben: Verbindung mit dem, was zu uns gehört, Abgrenzung dessen, was nicht zu uns gehört, Stärkung des Schutzes.

  • Aufstellung auf der Grundlage diese Basis-Modells: ein neues Format für SySt

  • Trauma: Grundlagen und Auswirkungen

  • Erkennen und Testen von Trauma in der Aufstellung

  • Lösungsschritte:

    • Hinausstellen des Traumas - Arbeit mit dem Stuhl

    • De-identifizieren vom Trauma

    • Neuverbinden mit dem Körper

    • Rückgabeprozesse

    • Aktives Schützen der Grenze zum Trauma

    • Klärung, ob mit dem Trauma verbundene Täter- oder Opferpersonen einzubeziehen sind

    • Verbindung mit der eigenen Lebendigkeit und bislang getrennten eigenen Aspekten

  • Einüben der jeweiligen Prozess-Schritte

  • Transgenerationale Traumata: Unterschiede und Ähnliches

  • Aufstellen des "liebenden Herz": von traumatisierten Eltern nehmen können

  • Sinn vieler Probleme: Schutz vor dem Trauma (und Wiederholungen) und zugleich Festhalten am Trauma

  • Strategien in Aufstellungen mit komplexer Problematik

  • Täter- und Opferproblematiken in Systemen


Methoden

Das Seminar setzt auf einen balancierten Mix von Aufstellungsdemonstrationen, Übungen für die Teilnehmenden, Theorie und Reflexion. Der Werkzeugkoffer der Interventionen wird gründlich in allen Elementen eingeübt und dabei vom Leiter supervidiert. Der Schwerpunkt liegt in der Praxis.

Die Teilnehmenden erhalten umfassende Unterlagen und einen reichhaltigen Instrumentenkoffer.


Zielgruppe & Voraussetzungen

Vorkenntnisse im Bereich der SySt®, Familienaufstellung, Systemische Aufstellung, Familienskulptur, Psychodrama
Traumatherapeuten


Zertifizierung

Alle Teilnehmenden erhalten ein Metaforum Teilnahmezertifikat.


Literaturempfehlungen

  • Bessel van der Kolk: Verkörperter Schrecken (2015)

  •  Ernst Robert Langlotz: Symbiose in Systemaufstellungen (2015) https://www.e-r-langlotz.de/trauma-videos/

  •  David Schnarch: Braintalk (2020)

  •  Franz Ruppert: Trauma, Angst und Liebe (2012)

  •  Peter Levine: Sprache ohne Worte (2011)

  •  Peter Bourquin/Kirsten Nazarkiewicz (Hg.): Trauma und Begegnung (2017)

  •  Thomas Geßner: Wie wir lieben (2018)

  •  Katharina Drexler: Ererbte Wunden heilen (2018)


Teilnehmendenstimmen

“Einzigartig wie Holm auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingeht. Praxis und Wissen werden reichlich vermittelt.”

“Ich bedanke mich sehr herzlich bei Holm, der auch dieses Jahr ein wunderbares Seminar gestaltet hat. Die Gruppe war zudem wunderbar!”

“Wirklich sehr empfehlenswerter Kurs. Es war eine Bereicherung zu meinen bisherigen Aufstellungs-Ausbildungen, da Holm sehr spezielle, wertvolle Elemente anwendet (z.B. differenziertere Rückgaberituale, "Selbst" in Ergänzung zum "Fokus",...). Holm ist äußerst erfahren, empathisch und begegnet allen auf Augenhöhe. Selbst Prozesse mit schweren Themen leitet er mit viel Vertrauen und Leichtigkeit. Damit schaffte er besonders wirksame Lern- und Heilungsräume.”

“Es war großartig. Follow up haben sich am Kursende alle gewünscht.”

“In jeder Hinsicht ein gelungener Kurs mit einem hervorragenden Trainer”

“Der Kurs und Holm haben meine Erwartungen übertroffen.”