Getrennt und verbunden sein.
Abgrenzung als Schlüssel für Lösungen - mit Hintergrund SySt®
Systemische Aufstellungen sind wirksam. Doch was ist es, das sie wirksam macht? Ich glaube, dass es drei Aspekte sind, die hier besonders herausragen. Es braucht die Entschlossenheit zur Veränderung als Startbedingung. Für die Veränderung selber sind entscheidend Abgrenzungsschritte. Als Ressource in Richtung Lösung ist vollständiger werden sehr relevant.
Somit stehen drei Fragen im Zentrum dieses Kurses: 1. Wie findet man bei hartnäckig schwer zu lösenden Themen den Punkt, das Anliegen gut aufzudröseln für eine Aufstellung? 2. Wo sind die wendenden Punkte, die aus dem Problem in die Lösung führen? 3. Wie kann die Klientin ressourcenreich dann wieder in den Alltag - in die Lösung gehen?
Problem und Lösung werden nach dem Modell von Haken und Öse verstanden. Wo man sich einhakt, kann man sich auch wieder aushaken. Es wird also der "innere Saboteur", die eigene Instanz gesucht, die beim Problem mitmacht. Und dieser wird dann auch aufgestellt. Das kann z.B. eine Seite sein, die keinen Erfolg haben darf oder vielleicht sogar (unbewusst) gar keine Nähe will (die aber eigentlich ersehnt wird). Damit ist man sehr einfach und direkt an den wunden Stellen, wo jemand etwas wirkungsvoll ändern kann.
Die maßgeblichen Schritte, bei denen sich etwas ändert, scheinen mir, kurz gesagt, in der Abgrenzung zu liegen. Abgrenzen heißt, getrennt UND verbunden sein. Eine Grenze erzeugt einerseits einen eigenen Raum, auch Schutz. Und andererseits bedeutet Grenze Beziehung, Verbindung, Kontakt, Berührung. Es gibt nun die Fälle, wo bewusst ist, dass keine klare Grenze vorliegt, z.B. in Partnerschaften oder Eltern-Kind-Beziehungen. Genauso kommen unbewusst fehlende Grenzen zum Vorschein. So wenn jemand sehr loyal oder solidarisch oder sogar "identifiziert" mit Vorfahren ist - oft ohne es direkt zu spüren. Die Abgrenzung führt dahin, in vielen zerlegbaren methodischen Schritten, einen anderen Menschen (oder ein Thema, ein Trauma) als Gegenüber zu sehen. Damit kann Auseinandersetzung und Beziehung sehr erleichtert, Verantwortlichkeiten können geklärt werden. Viel Kraft für Eigenes wird frei.
Systemisch gesprochen, werden nicht Unterschiede aufgestellt, sondern Unterscheidungen. Abgrenzen heißt praktisch unterscheiden. Unterscheiden, das einen Unterschied macht.
In dieser Arbeit wird mehr betont, dass es einen Fluss des Lebens schon gibt, aus dem ein paar Barrieren abgebaut werden, so dass er leichter fließen kann. Die Instanz in uns, die das Leben darstellt, nenne ich das Selbst. Es ist die Ressource im Sinne der Fähigkeiten und Kompentenzen und Kraft, die wir schon haben. Durch klares Abgrenzen wird das Selbst stärker verbunden erlebt. Es entsteht eine Erfahrung von Ganz-Sein. Mit diesem Vollständiger-Sein werden Lösungen sehr stabilisiert.
Die Aufstellungsarbeit, die ich in diesem Kurs praktisch zeigen und deren Methodik ich vermitteln möchte, hat diese drei Aspekte im Zentrum. Hintergrund sind die Systemischen Strukturaufstellungen®, mit ein paar methodischen Verschiebungen.
Eine ganze Reihe von Interventionen ermöglichen einen sehr wirkungsvollen Lösungsprozess. Diese werden im Seminar vorgestellt und eingeübt. So wird den Klient:innen ermöglicht, die traumatische Belastung hinter sich zu lassen.
Das Seminar erweitert die Fähigkeiten der Teilnehmer:innen in Aufstellungen auch sogenannte heikle Themen einzubeziehen. Sehr viel Wert wird auf die Bedeutung von Schutz gelegt.
Die Fortbildung bereichert den Werkzeugkoffer der Aufsteller:innen. Sie gibt wertvolle Blickweisen und Interventionen an die Hand, die jede:r gut in die eigene Praxis übernehmen kann. Eine neue Sicht auf das das, was wirkt.
Datum:
21.07. - 25.07.2025
Investition:
1.395 Euro
Dr. Holm von Egidy
Systemische Strukturaufstellungen®, Systemische Selbstintergration® nach Ero Langlotz, Heilpraktiker (Psychotherapie), Ausbilder, Coach, Supervisor
Seminarziel
Lernen, Grenzen effektiv in Lösungsprozessen, vor allem in Aufstellungen, einzusetzen.
Inhalte
Lösungsfokussierte Haltung bei Problemen
Basis-Modell der Person: eigener Raum, Grenze, Selbst. Lösungswege, die sich aus dieser Landkarte ergeben: Verbindung mit dem, was zu uns gehört, Abgrenzung dessen, was nicht zu uns gehört, Stärkung des Schutzes.
Aufstellung auf der Grundlage diese Basis-Modells: ein neues Format für SySt®
der "innere Saboteur": Grundlagen und Auswirkungen
Erkennen und Testen von "Saboteuren" in der Aufstellung
Lösungsschritte:
Exploration: wie entsteht das Problem und wird es aufgestellt
De-identifizieren vom Saboteur, Abgrenzung
Neuverbinden mit dem Eigenen
Rückgabeprozesse
Aktives Schützen der Grenze
Klärung, ob mit dem Thema verbundene Täter- oder Opferpersonen einzubeziehen sind
Verbindung mit der eigenen Lebendigkeit und bislang getrennten eigenen Aspekten
Einüben der jeweiligen Prozess-Schritte
Aufstellen des "liebenden Herz": von traumatisierten Eltern nehmen können
Sinn vieler Probleme: Schutz vor dem Trauma (und Wiederholungen) und zugleich Festhalten am Trauma
Strategien in Aufstellungen mit komplexer Problematik
Täter- und Opferproblematiken in Systemen
Methoden
Das Seminar setzt auf einen balancierten Mix von Aufstellungsdemonstrationen, Übungen für die Teilnehmenden, Theorie und Reflexion. Der Werkzeugkoffer der Interventionen wird gründlich in allen Elementen eingeübt und dabei vom Leiter supervidiert. Der Schwerpunkt liegt in der Praxis.
Die Teilnehmenden erhalten umfassende Unterlagen und einen reichhaltigen Instrumentenkoffer.
Zielgruppe & Voraussetzungen
Vorkenntnisse im Bereich der SySt®, Familienaufstellung, Systemische Aufstellung, Familienskulptur, Psychodrama Traumatherapeuten, alle mit Coaching-Ausbildung oder Ähnlichem.
Zertifizierung
Alle Teilnehmenden erhalten ein Metaforum Teilnahmezertifikat.
Teilnehmendenstimmen
“Einzigartig wie Holm auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingeht. Praxis und Wissen werden reichlich vermittelt.”
“Ich bedanke mich sehr herzlich bei Holm, der auch dieses Jahr ein wunderbares Seminar gestaltet hat. Die Gruppe war zudem wunderbar!”
“Wirklich ein sehr empfehlenswerter Kurs. Es war eine Bereicherung zu meinen bisherigen Aufstellungs-Ausbildungen, da Holm sehr spezielle, wertvolle Elemente anwendet (z.B. differenziertere Rückgaberituale, "Selbst" in Ergänzung zum "Fokus", ...). Holm ist äußerst erfahren, empathisch und begegnet allen auf Augenhöhe. Selbst Prozesse mit schweren Themen leitet er mit viel Vertrauen und Leichtigkeit. Damit schaffte er besonders wirksame Lern- und Heilungsräume.”
“Es war großartig. Follow-Up haben sich am Kursende alle gewünscht.”
“In jeder Hinsicht ein gelungener Kurs mit einem hervorragenden Trainer”
“Der Kurs und Holm haben meine Erwartungen übertroffen.”